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Kinderkrebs-Nachsorge Ambulanz wird verlängert

Innovatives Konzept im ÖGK Gesundheitszentrum Mariahilf


Krebs im Kindes- und Jugendalter kann heute in sehr vielen Fällen gut behandelt werden. Um für die Patientinnen und Patienten nach erfolgreicher Therapie eine umfassende Betreuung noch ins Erwachsenenalter hinein zu ermöglichen, wurde die interdisziplinäre onkologische Nachsorge Ambulanz (IONA) im Gesundheitszentrum Mariahilf der Österreichischen Gesundheitskasse geschaffen. Diese ist Teil des ÖGK Gesundheitsverbundes und damit eng an die Expertise der Hämato-Onkologischen Abteilung des Hanusch-Krankenhauses, geleitet von Prim. Univ. Prof. Dr. Felix Keil, angebunden. Für ihn entstand die Idee der Zusammenarbeit durch einen Patienten, der „nicht sein Leben lang im Kindersessel sitzen wollte. Wir wollten eine erfolgreiche Schnittstellversorgung von Tumorpatienten vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter aufbauen und das ist uns mit der IONA gelungen“.

 

Seit dem Start der Ambulanz Anfang Juni 2020 werden laufend Patientinnen und Patienten überwiegend vom St. Anna Kinderspital und dem AKH direkt übernommen, wodurch eine kontinuierliche Betreuung garantiert ist. „Mit dem Beginn dieses Projektes kann einem über die Jahrzehnte immer drängender werdenden Bedarf für die medizinische und psychosoziale Versorgung der geheilten Patientinnen und Patienten im Erwachsenenalter endlich entsprochen werden“, so Prof. Dr. Wolfgang Holter, Kinderonkologe und ärztlicher Direktor des St. Anna Kinderspitals.

 

Im Fokus des spezialisierten IONA Teams stehen dabei die medizinische Nachsorge, Gesundheits-Checks sowie eine breite psychosoziale Beratung. Seit der Eröffnung werden insgesamt 468 Patientinnen und Patienten langfristig betreut. Aufgrund der positiven Erfahrungen und des Bedarfs haben die Stadt Wien und die ÖGK das gemeinsame Pilotprojekt bis zumindest Ende 2023 verlängert.

 

Mario Ferrari, ÖGK Landesstellenausschussvorsitzender in Wien, weist auf die Wichtigkeit des einzigartigen Projektes hin: „Eine Krebserkrankung stellt für Kinder und ihre Familien eine enorme Belastung dar. Uns ist es wichtig, in der Phase der Erkrankung und danach die beste medizinische Versorgung zu bieten, das darf beim Übergang ins Erwachsenenalter nicht enden. Daher bietet das Gesundheitszentrum Mariahilf mit seinem breiten fachärztlichen Spektrum – beginnend von Augenheilkunde über die Hämatologie bis zur Zahnmedizin - ein optimales multiprofessionelles Netzwerk für die langfriste Betreuung der jungen Patientinnen und Patienten. Die ÖGK steht ihren Versicherten in allen Lebenslagen zur Seite und übernimmt Verantwortung für eine umfassende Nachsorge.“

 

Auch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker liegt das Projekt am Herzen: „Eine Krebserkrankung stellt für jeden Menschen eine grundlegende Zäsur dar und beeinflusst das gesamte weitere Leben. Die Zäsur ist umso größer, umso jünger ein Mensch bei Erkrankungsbeginn ist. Für Kinder und Jugendliche mit Krebserkrankungen ist es daher entscheidend, wie gut die weitere Versorgung in medizinischer, psychologischer und sozialer Hinsicht nach Heilung ihrer schweren Erkrankung ist. Mit der Transitionsambulanz in Mariahilf ist hier in Wien eine Stelle geschaffen worden, die eine bestmögliche Nachversorgung auch viele Jahre nach der Erkrankung garantiert. Der größte Erfolg dieser Ambulanz ist die Tatsache, dass alle jungen Erwachsenen, die hier interdisziplinäre Versorgung auf höchstem Niveau erhalten, auch sehr zufrieden mit der Betreuung sind. Unser Ziel ist es daher, das Versorgungsgebot hier in der Transitionsambulanz Mariahilf gemeinsam mit der Sozialversicherung langfristig sicherzustellen.“


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v.l.n.r.: Anna Pucher, BA (Case-Management), Sabina Ziomek, BA (Case Management), Prim. Univ.-Prof. Dr. Felix Keil, Abteilungsvorstand 3. Medizinische Abteilung Hanusch-Krankenhaus,  Mag.a (FH) Barbara Schröder-Aranyosy (Soziale Arbeit), OÄ Dr.in Sabine Burger, (Ärztin), Mag. Arno Hraschan (Klinischer Psychologe),  OÄ PD Dr.in Alexandra Böhm (Ärztin), Sophie Lindermann, MSc (Klinische Psychologin, ab 01.04.2023)

Fotocredit: ÖGK/Gassner


Zuletzt aktualisiert am 24. April 2023