DRUCKEN

Was tun, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt?

Manchmal verbringen wir viel Zeit zuhause – doch für manche Personen ist das gar nicht so ungewöhnlich.


Aufgrund mobiler Einschränkungen, einer fehlenden Arbeitsstelle oder eingeschränkter Sozialkontakte verbringen einige Menschen Tag für Tag viel Zeit daheim. 

Doch was kann man tun, wenn einem in den eigenen vier Wänden die Decke auf den Kopf fällt?

 

Hier einige Empfehlungen, wie man damit umgehen kann:

  • Planen Sie täglich fixe Aufgaben ein. Gut ist es, wenn sich diese Aktivitäten jeden Tag abwechseln und somit auch weiterhin interessant bleiben. So könnte eine Aufgabe für einen Tag das Gestalten eines Menüplans für die Woche sein. Zuerst können Sie sich Rezepte überlegen und dann eine entsprechende Einkaufsliste schreiben. Darauf aufbauend stellt die Auseinandersetzung mit den einzelnen Rezepten Tag für Tag eine spannende Herausforderung dar.

  • Setzen Sie sich verschiedene Ziele, die Sie im Laufe des Tages oder der Woche erreichen wollen und können. Das Ausmisten des Kleiderschranks oder das Versorgen neuer Pflanzen können hier für Abwechslung sorgen und den Alltag verschönern. Für das Gelingen der jeweiligen Ziele können Sie sich anschließend belohnen.

  • Überlegen Sie sich für jeden Tag ein besonderes Highlight, auf das Sie sich freuen können. Das hebt die Stimmung und kann den Tagesablauf prägen. So ist beispielsweise ein Spaziergang in einem schönen Gelände, eine besondere Nachspeise, das Lesen in einem guten Buch oder auch das Gestalten eines Fotobuchs ein Highlight.

  • Nehmen Sie sich bewusst Zeit für Ihre Hobbys und liebgewonnene Aktivitäten. Das bewusste Hören Ihrer Lieblingsmusik, das Genießen eines heißen Bads oder auch das Aufschreiben Ihrer positiven Gedanken kann die Stimmung heben.

  • Teilen Sie sich jeden Tag Bewegung ein. Bewegung bringt den Körper und festgefahrene Gedankengänge in Schwung. Gehen Sie eine Runde laufen, machen Sie einen flotten Spaziergang oder nehmen Sie sich einzelne Übungen in Ihrem Wohnzimmer vor (z.B. Sit-ups, Kniebeugen, Hampelmänner). 

  • Bleiben Sie in Kontakt. Planen Sie Telefongespräche oder auch Videoanrufe mit Personen, die Ihnen wichtig sind. Es gilt: Jeder Austausch (auch ein Gespräch über den Gartenzaun) ist besser als gar kein Austausch. 

  • Planen Sie Aktivitäten. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Nehmen Sie sich für die Zeit „danach“ Aktivitäten vor, sei es alleine oder auch mit lieben Menschen aus Ihrer Umgebung. Vielleicht wollen Sie einen Ausflug oder einen Urlaub machen – möglicherweise ist es aber auch etwas so Simples wie gemeinsam auf einen Kaffee zu gehen.

  • Machen Sie Entspannungsübungen. Das Gefühl, dass einem die Decke auf den Kopf fällt, kann Stress auslösen. Suchen Sie sich eine Entspannungsübung, die zu Ihnen passt und üben Sie sie – denn auch Entspannung will gelernt sein. Dann haben Sie ein Werkzeug zur Hand, falls der Stress mal wieder überhandnehmen sollte.

  • Falls die Einsamkeit einmal sehr groß wird, gibt es verschiedene Anlaufstellen z. B.:

 

Mag. Veronika Wagerer
Klinische und Gesundheitspsychologin der ÖGK

Zuletzt aktualisiert am 03. April 2024