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In 4 Schritten zum maßgeschneiderten Entspannungs­training


Entspannung und Regeneration sind heute wichtiger denn je. Fast jeder kennt Stress, Hektik und Zeitdruck. Die Folgen sind Stressbeschwerden, Burnout und psychosomatische Erkrankungen. Am Arbeitsplatz finden sich bei 30 - 40 % der Personen psychische Belastungen (Statistik Austria 2007). 45 % berichten über Erschöpfung und ausgebrannt sein (Badura, 2006). Mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet an stressbedingten körperlichen Beschwerden.

Doch was kann man dagegen tun?

Entspannungstrainings zählen zu den wirkungsvollsten Strategien, wenn es um Stressabbau und Gesundheitsförderung geht. Übungen wie Bauchatmung, Meditation und Imagination werden seit ca. 2000 Jahren bei verschiedensten Beschwerden eingesetzt. Die wissenschaftliche Entspannung hat seit der Begründung des Autogenen Trainings und der Progressiven Muskelentspannung eine beinahe 100 Jahre lange Tradition. Biofeedback und Neurofeedback zählen zu den „jüngsten“ Entspannungsverfahren, und sind dennoch bereits über 50 Jahre alt.

Was haben alle Entspannungstrainings gemeinsam?
Die Entspannungsübungen führen zu einer Beruhigung und Erholung von Körper und Psyche. Das ist in unserer heutigen Stress-Gesellschaft besonders wichtig. Dabei haben jedoch verschiedene Trainings eine unterschiedliche Wirkung.

  • Die Progressive Muskelentspannung führt vor allem zu einer Entspannung der Muskulatur und ist bei Kopf- und Rückenschmerzen und Verspannungen sehr gut geeignet.
  • Das Autogene Training und die Bauchatmung wirken bei Herz-Kreislauf und Magen-Darm-Beschwerden.
  • Achtsamkeits-Meditation, Imagination und Neurofeedback bewirken eine Beruhigung der Gedanken und fördern das „abschalten“.
  • Biofeedback wirkt je nach Anwendung sowohl auf die Muskeln, als auch auf das Nervensystem.

Biofeedback und Neurofeedback nehmen eine Sonderstellung ein, nutzen sie doch die moderne Technik. Mit speziellen Sensoren werden Körpersignale (Biofeedback) und Gehirnwellen (Neurofeedback) gemessen und auf einem Monitor sichtbar gemacht. Über die Rückmeldung der Signale lernt man rasch und spielerisch auf den Körper und das Gehirn Einfluss zu nehmen.

Welches Entspannungstraining passt zu mir? Mit welchen Übungen haben ich den größten Erfolg, um Stress und psychosomatische Beschwerden in den Griff zu bekommen?
Mit der Workshop-Reihe und der gleichnamigen Broschüre „Die Praxis der Entspannung. In 4 Schritten zum maßgeschneiderten Entspannungstraining“ lernen Sie die wichtigsten Entspannungstrainings kennen und werden zu jenem Training angeleitet, das genau zu Ihnen passt. Dabei werden praktische Checklisten und kurze Übungen verwendet.

Die 4 Schritte zum maßgeschneiderten Entspannungstraining:

  1. Der erste Schritt besteht darin, das Ziel zum Lernen von Entspannung genau zu beschreiben. Was will ich erreichen? Welche Beschwerden habe ich?
  2. Der zweite Schritt analysiert die Stressreaktionen im Körper, den Gedanken und Gefühle. Jeder Mensch hat ein individuelles Stressmuster. Manche reagieren bei Stress mit Herzklopfen, andere mit Muskelverspannung oder Verdauungsbeschwerden.
  3. Der dritte Schritt berücksichtigt Vorlieben und Vorerfahrung. Wenn Sie bereits früher ein Entspannungstraining mit Erfolg trainiert haben, dann werden Sie dieses jetzt umso rascher wieder erlernen. Oder Sie sind an Achtsamkeits-Mediation interessiert. Dann werden Sie eine gute Motivation für das regelmäßige Üben aufbringen.
  4. Im vierten Schritt werden die Ergebnisse aller Schritte zusammengefasst. Daraus ergibt sich die Empfehlung für ein oder auch mehrere Entspannungstrainings. Sie können die Übungen selbstverständlich auch kombinieren. So ist zum Beispiel die Verknüpfung von Progressiver Muskelentspannung mit Atemtraining sinnvoll, um sowohl die Wirkung auf die Muskulatur, als auch auf das Nervensystem für sich zu nutzen.


Wenn Sie Ihr Entspannungstraining gefunden haben, dann geht es darum, dieses regelmäßig umzusetzen. Hilfreich sind dabei Übungskurse und auch Entspannungs-CDs mit Anleitung. Sie können die Übungen dann bequem zu Hause durchführen. Genau zu jener Tageszeit, die für Sie am besten geeignet ist. Je mehr Sie die Entspannungsübungen in den Alltag integrieren, umso besser ist die Wirkung. Die meisten Übungen können Sie auch am Arbeitsplatz einsetzen - freilich ohne sofort einzuschlafen. Durch regelmäßige Entspannung erreichen Sie die Förderung des natürlichen Gleichgewichtes im Körper und der Psyche. Damit können Sie aus dem Stress aussteigen und auch in schwierigen Situationen sicher und gelassen bleiben. Außerdem führen die Übungen zu einer Steigerung der Konzentration und Leistungsfähigkeit. Ein Grund mehr, Aktivität und Entspannung nicht als Gegenspieler, sondern als zwei Seiten eines gesunden Lebens zu sehen.

Autor:
Dr. Norman Schmid, Klinischer- und Gesundheitspsychologe
Dr. Schmid & Dr. Schmid
Hygieia-Gesundheitsförderung
Praxis für Psychologie und Medizin
E-Mail
Homepage: www.psychologische-therapie.at

Zuletzt aktualisiert am 21. März 2024