15. Februar 2018
Das per 15. Februar vorliegende, vorläufige Finanzergebnis aller Krankenversicherungsträger bestätigt den Erfolgskurs der Sozialversicherung. Demnach beträgt im abgelaufenen Jahr bei einem Gesamtbudget von 18,5 Milliarden Euro der Gebarungsüberschuss rund 5 Millionen Euro. Damit konnte die bereits in den vergangenen Prognosen vorhersehbare positive Entwicklung der Finanzen noch weiter verbessert werden. Vor einem Jahr war für 2017 mit einem Abgang von 22 Millionen Euro gerechnet worden. Während die Ausgaben für Versicherungsleistungen gegenüber dem Voranschlag mit plus 4,2 Prozent gleich blieben, haben sich die Einnahmen dank der guten Konjunktur mit plus 4 Prozent deutlich besser entwickelt als ursprünglich mit plus 3,7 Prozent prognostiziert.
„Bei den Ausgaben für ärztliche Hilfe zeigten die von den Krankenkassen konsequent gesetzten Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsvorsorge, der Prävention und der Steigerung der Gesundheitskompetenz eindeutig Wirkung“, freut sich der Vorsitzende des Verbandsvorstands im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Alexander Biach. Zu diesen Maßnahmen zählen etwa die österreichweite Ausrollung der Frühen Hilfen, die Aktion Gesunder Betrieb oder der im April 2017 in den drei Pilotländern Wien, NÖ und Vorarlberg erfolgte Start der telefonischen Gesundheitsberatung 1450.
Und ohne die geringste Einschränkung der Versorgung der Bevölkerung mit den modernsten und innovativsten Präparaten konnte die Ausgabensteigerung für Medikamente im Vorjahr eingebremst werden. Statt der prognostizierten 4,2 Prozent stiegen diese nur um 3,8 Prozent. Biach: „Verantwortlich dafür war vor allem die Zusammenarbeit mit der Pharmawirtschaft, wonach hochpreisige Arzneispezialitäten den EU-Durchschnittspreis nicht überschreiten dürfen."
Im Plan liegt auch der Zuwachs beim Verwaltungsaufwand der Krankenversicherungsträger. Im Vergleich zum Jahr 2016 (+ 4.7%) konnte er im Jahr 2017 mit 2,3% mehr als halbiert werden. Kostenersparnisse erzielte man vor allem aus der forcierten Aufgabenbündelung bei der IT und im Back-Office sowie den neuen Online Services wie „MeineSV“. Biach: „Mit den neuen Online-Services ersparen sich unsere Versicherten nicht nur Zeit und Wege, sondern die Krankenkassen auch Verwaltungskosten."
„Insgesamt ist diese erfreuliche Entwicklung den gemeinsamen intensiven Anstrengungen aller Krankenversicherungsträger zu verdanken. Die im Jahr 2017 für die Versicherten gesetzten Maßnahmen, die durchgeführten weitreichenden Modernisierungen und Aufgabenbündelung im Back-Office und IT-Bereich machten es gemeinsam mit der besseren Konjunkturlage möglich, nicht nur die zusätzlichen Aufwendungen im Bereich der Leistungsharmonisierung zu tragen, sondern auch insgesamt die finanzielle Bilanz noch weiter zu verbessern“, so Biach abschließend.
Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs. Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,5 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige).