Mit zwei neu überarbeiteten Strategien setzen Bund, Länder und Sozialversicherung klare Ziele für eine sichere und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung bis 2030.
Gemeinsam für mehr Qualität und Sicherheit im Gesundheitswesen
Die Qualitätsstrategie sowie die Patient*innensicherheitsstrategie wurden umfassend überarbeitet. Beide geben eine klare Richtung bis 2030 vor und sollen maßgeblich dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in Österreich noch sicherer und qualitativ hochwertiger zu gestalten. Sie setzen neue Impulse für eine zukunftsfähige Versorgung.
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) war in beiden Strategieprozessen intensiv eingebunden und hat die inhaltliche Ausrichtung maßgeblich mitgestaltet. Die Vertragspartnerinnen und Vertragspartner der ÖGK leisten dabei einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung. Durch gelebte Qualität, sichere Abläufe und eine offene, lernorientierte Haltung kann die Gesundheitsversorgung kontinuierlich verbessert und nachhaltig gesichert werden.
Qualitätsstrategie für das österreichische Gesundheitswesen
Die Qualitätsstrategie Version 3.0 schafft Grundlagen, um Qualitätsaktivitäten in allen Sektoren des Gesundheitswesens koordiniert und gebündelt zu setzen. Sie wird im Auftrag der Zielsteuerung Gesundheit entwickelt, in der Bund, Länder und Sozialversicherung eng zusammenarbeiten.
Die Strategie baut auf den Ergebnissen der Evaluierung der bisherigen Qualitätsstrategie auf sowie der sektorenübergreifenden Befragung von Patientinnen und Patienten, einer Umfrage beim Qualitätssymposium des Bundesministeriums und auf den qualitätsrelevanten Maßnahmen des Zielsteuerungsvertrages. Ein breiter Beteiligungsprozess mit Bürger*innen, Patient*innen, Anbieter*innen für Gesundheitsdienste und Partner*innen für die Zielsteuerung, stellt sicher, dass unterschiedliche Perspektiven einfließen.
Schwerpunkte:
- Verbesserung des Nahtstellenmanagements
- Qualitätsverbesserung durch Nutzung neuer Technologien
- Ausbau der Messung von Effektivität und Effizienz der Qualitätsmaßnahmen
- verstärkte Berücksichtigung von Qualitätsthemen in der Aus-, Fort- und Weiterbildung in den Gesundheitsberufen
- Verbesserung der Transparenz
Die Qualitätsstrategie Version 3.0 bietet einen klaren Rahmen für eine koordinierte und nachhaltige Qualitätsentwicklung im österreichischen Gesundheitswesen. Ihr Erfolg beruht auf der aktiven Mitwirkung aller Beteiligten. Nur gemeinsam kann es gelingen, die Versorgung laufend zu verbessern und zukunftsfähig zu gestalten.
Patient*innensicherheitsstrategie
Die Sicherheit von Patientinnen und Patienten betrifft uns alle: Weltweit ist etwa jede zehnte Person von einem unerwünschten Ereignis im Rahmen einer medizinischen Behandlung betroffen – mehr als die Hälfte dieser Fälle gilt als vermeidbar.
Die Patient*innensicherheitsstrategie Version 3.0 wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz in einem breiten Beteiligungsprozess entwickelt. Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen, die Österreichische Gesundheitskasse sowie der Beirat für Patient*innensicherheit erarbeiteten die Schwerpunkte und Empfehlungen – basierend auf den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO; „Global Patient Safety Action Plan 2021–2030“).
Themenschwerpunkte:
- Transparenz, Offenheit und „No-Blame-Kultur“
- Patient*innensicherheit in der Aus-, Fort- und Weiterbildung
- Melde- und Lernsysteme für Patient*innensicherheitszwischenfälle
- Patient*innensicherheit an Nahtstellen und Versorgungsübergängen
- lernen aus den Erfahrungen von Patientinnen und Patienten mit dem Gesundheitswesen.
Die Handlungsempfehlungen dieser Themenschwerpunkte richten sich an Einrichtungen des Gesundheitswesens und deren Leitungen, an das Qualitäts- und Risikomanagement, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens sowie an Patientinnen und Patienten.
Gesundheitsqualitätsportal
Aktuelle Informationen zur Qualitätsentwicklung im österreichischen Gesundheitswesen finden Sie im neuen Gesundheitsqualitätsportal des Bundesministeriums. Es stellt qualitätsgesicherte Inhalte öffentlich und verständlich zur Verfügung, unterstützt Patientinnen, Patienten und Angehörige bei informierten Entscheidungen und stärkt die Transparenz im Gesundheitssystem. Gleichzeitig bietet es dem Fachpersonal eine wertvolle Grundlage, um Versorgungsprozesse gezielt zu verbessern.