Bei dieser Form des Diabetes handelt es sich um den klassischen „Insulinmangel-Diabetes“. Er beginnt oft im Kindes- oder Jugendalter und wurde früher deshalb auch als „jugendlicher Diabetes“ bezeichnet.
Diabetes mellitus Typ 1
Es gibt aber auch Formen des Diabetes mellitus Typ 1, die bei Erwachsenen auftreten. Mit Diabetes mellitus Typ 1 ist man ein Leben lang auf eine Insulin-Therapie angewiesen.
Österreichweit leiden ca. 30.000 Menschen an Diabetes mellitus Typ 1. Im Kindes- und Jugendalter ist Typ 1 Diabetes eine der häufigsten chronischen Stoffwechselerkrankungen.
In Österreich sind ca. 1.600 Schulkinder davon betroffen.
- Ursachen
Bei Diabetes mellitus Typ 1 führt ein fehlgeleitetes Immunsystem zur Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse.
Die Ursache dafür ist bis heute weitgehend unbekannt. Vermutlich begünstigen eine erbliche Vorbelastung und Umweltfaktoren die Erkrankung.- Symptome
Die Symptome entwickeln sich charakteristischerweise im Laufe von nur wenigen Tagen bzw. Wochen oder Monaten und beginnen oft plötzlich.
Neben Symptomen, die durch erhöhte Blutzuckerwerte verursacht werden, können bereits zu Beginn der Erkrankung Komplikationen (zum Beispiel diabetisches Koma) auftreten. Die Symptome können bei Diabetes mellitus Typ 1 rasch lebensbedrohend werden.Symptome und Beschwerden als Folge der erhöhten Blutzuckerwerte:
- Viel Durst (Polydipsie)
- Häufiger Gang auf die Toilette (Polyurie)
- Ungewollter Gewichtsverlust
- Müdigkeit
- Verschwommenes Sehen, Sehstörungen
- Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
- Trockene Haut
- Gestörte Wundheilung
- Infektionen im Urogenitalbereich
- Diagnose
Generell lässt sich Diabetes durch wiederholte Messungen der Zuckerwerte im Blut oder durch Bestimmung des HbA1c-Wertes feststellen.
Dies erfolgt in der Regel durch Hausärztin oder den Hausarzt (Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin, Fachärztin oder Facharzt für Allgemeinmedizin und Familienmedizin) oder Fachärztin oder Facharzt für Innere Medizin.
Eine weitere Möglichkeit Diabetes festzustellen, ist der Glukosetoleranztest.- Therapie
Bei der Behandlung des Typ 1 Diabetes muss das fehlende Insulin von Anfang an ersetzt und lebenslang von außen zugeführt werden.
Ziel einer Insulintherapie muss es sein, diese sehr individuell zu gestalten und den Zeitpunkt und die Menge des Insulins möglichst genau an den persönlichen Bedarf anzupassen.Eines der wesentlichen Therapieziele in der Behandlung ist die Prävention und Vermeidung von Folgeerkrankungen und späteren Komplikationen.
- Bewegung
Gleich wie für stoffwechselgesunde Menschen ist Bewegung auch bei Diabetes mellitus Typ 1 ein wesentlicher Baustein eines gesunden Lebensstils:
Man fühlt sich fitter und kann beim Sport Stress abbauen. Zudem beugt Bewegung Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, für die auch bei Typ 1 Diabetes das Risiko erhöht ist.
Grundsätzlich gilt: Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 können jede Sportart ausüben, die sie möchten und auch an Turnieren und Wettkämpfen teilnehmen – vorausgesetzt, sie sind gut vorbereitet und wissen, wie sie ihren Stoffwechsel beim Sport einstellen müssen.
Besondere Vorsicht gilt bei Sportarten, bei denen es durch eine Unterzuckerung zur Eigen- oder Fremdgefährdung kommen könnte wie zum Beispiel beim Tauchen oder Klettern.Menschen mit Typ 1 Diabetes sollten sowohl während als auch nach dem Sport ein wachsames Auge auf ihre Blutzuckerwerte haben. Die Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel können sich je nach Art und Intensität der Bewegung unterscheiden.
- Ernährung
Für Menschen mit Typ 1 Diabetes gelten dieselben Ernährungsempfehlungen wie für stoffwechselgesunde Menschen. Dabei müssen jedoch die Kohlenhydrate mit der gespritzten Insulinmenge abgestimmt werden, um Unterzuckerungen und zu hohe Blutzuckerwerte zu vermeiden.
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Typ-1-Diabetes