Im Jahr 2024 investierte die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) 5,465 Milliarden Euro in den niedergelassenen Bereich – das entspricht 26 Prozent der Gesamtaufwendungen. Dieser Löwenanteil unterstreicht die zentrale Rolle, die Vertragspartnerinnen und Vertragspartner in der medizinischen Versorgung einnehmen.
5,465 Mrd. Euro: Schwerpunkt der ÖGK-Investitionen im niedergelassenen Bereich
Die Österreichische Gesundheitskasse verzeichnete im Jahr 2024 eine deutliche Zunahme der Aufwendungen im Bereich der niedergelassenen Versorgung. Insgesamt wurden 5.465 Millionen Euro für Leistungen durch Vertragspartnerinnen und Vertragspartner aufgewendet – ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung und Ausdruck des hohen Versorgungsanspruchs.
Dynamische Entwicklungen im Vertragspartnerbereich
Die wachsende Anzahl an Patientinnen und Patienten, die gestiegene Inanspruchnahme medizinischer Leistungen sowie der medizinische Fortschritt führten zu einer erheblichen Aufwandssteigerung. Trotz maßvoller Tarifanpassungen zeigt sich eine hochdynamische Entwicklung bei Frequenzen und Versorgungsbedarfen. Besonders die zunehmende Lebenserwartung, der steigende Anteil älterer Menschen sowie die Zunahme multimorbider Patientinnen und Patienten stellen hohe Anforderungen an die medizinische Versorgung im niedergelassenen Bereich.
Ausbau und Qualitätssicherung der Versorgung
Die ÖGK setzte 2024 gezielt Maßnahmen zur Sicherstellung und Erweiterung des Versorgungsangebots um:
- 24 neue Primärversorgungseinheiten (PVE) wurden eröffnet. Sie bieten eine umfassende, teamorientierte Betreuung mit erweiterten Öffnungszeiten und tragen wesentlich zur wohnortnahen Versorgung bei.
- Durch die Ambulantisierung der Versorgung wurden Leistungen aus dem stationären Bereich vermehrt in die niedergelassene Struktur verlagert – eine Entwicklung, die sich auch in einem Anstieg der Versicherungsleistungen widerspiegelt.
Konkrete Gründe für den Anstieg der Aufwendungen im Detail
- Harmonisierung der MRT-Gesamtverträge inklusive Einführung neuer diagnostischer Leistungen wie Koronar-CT und Prostata-MR – österreichweit einheitlich und qualitätsgesichert.
- Ausbau der Versorgung durch MTD-Berufe (z. B. Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie) durch zusätzliche Planstellenbesetzungen.
- Deutliche Kostensteigerungen im Bereich hochpreisiger Medikamente, bedingt durch neue Arzneimittelinnovationen sowie vermehrte Verschreibungen bestehender Präparate. Der Großteil des Anstiegs entfällt auf Medikamente mit einem Kassenverkaufspreis über 700 Euro.
- Erweiterter Bedarf an Heilbehelfen und Hilfsmitteln, insbesondere durch anspruchsvollere Versorgungen und die Verlagerung in den HomeCare-Bereich.
Gesamtinvestitionen 2024 – eine Bilanz der Gesundheitsleistungen
Die ÖGK stellte im Jahr 2024 insgesamt 20,8 Milliarden Euro für die medizinische Versorgung ihrer 7,6 Millionen Versicherten bereit.
- 6,6 Mrd. € (32 %) flossen in den niedergelassenen Bereich (inkl. Zahnärztinnen und Zahnärzte)
- 5,7 Mrd. € (27 %) in den Spitalsbereich
- 4 Mrd. € für 86,8 Millionen Medikamentenpackungen (täglich rund 124.500 Rezepte)
- 2,2 Mrd. € für Rehabilitationsleistungen, Heilbehelfe und Hilfsmittel
- 1,1 Mrd. € für Krankengeld
- 750 Mio. € für Elternleistungen wie Wochengeld und Hebammenhilfe
Effizienter Mitteleinsatz
98 Cent jedes eingenommenen Beitragseuros investiert die ÖGK direkt in Gesundheitsleistungen – ein starkes Zeichen für nachhaltige und bedarfsgerechte Versorgung.
Weitere Informationen
Detaillierte Informationen entnehmen Sie bitte dem Jahresbericht 2024 der ÖGK (PDF, 6 MB).