Die ÖGK bietet ihren Versicherten im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages eine qualitativ hochwertige Versorgung. Um dieses Versorgungsniveau auch in Zukunft nachhaltig gewährleisten zu können, arbeitet die ÖGK kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Anpassung der Versorgungsqualität. Ab 2024 werden 100 zusätzliche Kassenstellen geschaffen.
Gut versorgt
Schneller und einfacher mit WAH Online
Das dafür zu verwendende System nennt sich WAH Online. Für die ÖGK bedeutet dies eine massive Entlastung und einen großen Sprung in der KI-unterstützten Automatisierung des Prozesses.
Patientinnen und Patienten ersparen sich den Einreichprozess und erhalten dadurch binnen 14 Tagen ihre Kostenerstattung auf ihre Wahlarztrechnung.
Aufgrund dieses Erfolges soll WAH Online auch im wahlzahnärztlichen und im wahltherapeutischen Bereich ausgebaut werden.
Initiative +100 für eine noch bessere Versorgung
Im Rahmen der Initiative ist als besonderer Anreiz für Stellen in der Allgemeinmedizin, der Kinder- und Jugendheilkunde und der Gynäkologie ein Startbonus in Hohe von 100.000 Euro je Stellenbesetzung vorgesehen. Der Nationalrat beschließt am 22.12.2023 die Maßnahmen im Gesundheitsreform-Maßnahmen-Finanzierungsgesetz (GesRefFinG). Sie treten am 1. Jänner 2024 in Kraft. 2024 kann die ÖGK 461 neue Ärztinnen und Ärzte unter Vertrag nehmen, 52 davon besetzen Stellen der Initiative +100.
Vertragsmodelle, die zum Leben passen
Der ärztliche Beruf verändert sich und mit ihm die Erwartungen der nächsten Generation.
Junge Ärztinnen und Ärzte wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten, eine bessere Balance zwischen Beruf und Privatleben sowie mehr Zusammenarbeit – sowohl untereinander als auch mit anderen Gesundheitsberufen.
Die ÖGK reagiert auf diese Bedürfnisse und bietet moderne Vertragsmodelle, die zum Leben passen: In einer Einzelpraxis führt die Ärztin oder der Arzt die Praxis eigenständig – mit maximaler Freiheit und Flexibilität. Wer lieber in Teilzeit arbeiten möchte, kann sich beim Jobsharing eine Kassenstelle mit einer zweiten Person teilen. Bei diesem Modell ist der direkte fachliche Austausch ein Vorteil. Gruppenpraxen haben den Vorteil, dass sich mehrere Ärztinnen und Ärzte Praxisräume, Aufgaben und Verantwortung – medizinisch wie organisatorisch – teilen.
Einen Boom erleben derzeit Primärversorgungseinheiten (PVE). Hier arbeiten vor allem Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner Hand in Hand mit Gesundheits- und Sozialberufen – interdisziplinär, im Team, patientenorientiert.
In Nachfolge- oder Übergangspraxen können Kassenärztinnen und Kassenärzte vor dem Ruhestand ihr Wissen weitergeben, indem sie ihre Kassenstelle mit der Nachfolgerin bzw. mit dem Nachfolger teilen – ein gleitender Übergang für beide Seiten. Bei einer erweiterten Stellvertretung arbeiten Ärztinnen und Ärzte auf Basis eines freien Dienstvertrags in einer bestehenden Kassenpraxis – ganz ohne eigene Praxis und Investition. Ideal als flexible Neben- oder Teilzeitlösung.
Als weitere Alternative ist noch eine Anstellung bei einer niedergelassenen Ärztin oder einem niedergelassenen Arzt möglich – für viele ein unkomplizierter Einstieg in die Kassenpraxis.
ÖGK-Rookies: Die Medizinerinnen und Mediziner der Zukunft
Die ÖGK ist stets bestrebt, talentierte Medizinerinnen und Mediziner zu gewinnen, um ihren Versicherten auch in Zukunft die beste Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Deshalb bietet sie attraktive Studienplätze für Medizinstudierende an. Diese können sich im Wintersemester 2024/25 um 13 ÖGK-Studienplätze bewerben. Die Bewerberinnen und Bewerber entscheiden sich damit für eine langfristige Zusammenarbeit mit der ÖGK und profitieren während ihres Studiums von einem unbefristeten und stabilen Dienstverhältnis. Im Ausmaß von zwei Tagen pro Monat und zusätzlich einem Monat in der studienfreien Zeit im Sommer sammeln sie Praxis in den Gesundheitseinrichtungen der ÖGK und lernen das österreichische Gesundheitssystem von Grund auf kennen.
Nach ihrer Ausbildung treten die „ÖGK-Rookies“ eine Beschäftigung bei der ÖGK als angestellte Medizinerinnen und Mediziner an. Oder sie streben ein Kassenvertragsarztverhältnis an. 2024 können zwölf Studienplätze vergeben werden. Für das Wintersemester 2025/26 stehen wieder 13 gewidmete Studienplätze der ÖGK zur Verfügung.
Spezialisierte Schmerzversorgung für ein besseres Leben
In der Schmerzmedizin wird der Grundstein für eine spezialisierte Schmerzversorgung außerhalb der Spitäler gelegt. So werden Patientinnen und Patienten schneller an den „Best Point of Service“ geleitet, um ihnen gezielt die beste Behandlung zu bieten. „Chronischer Schmerz“ wird in den neuen Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG) aufgenommen. Nach erfolgreicher Pilotierung soll dies einen Ausbau der vernetzten Schmerzversorgung in ganz Österreich ermöglichen. Ende des Jahres steht fest, dass im März 2025 in Wien das erste Schmerzzentrum im UKH Meidling eröffnen wird. Dieses ist eine Kooperation von ÖGK, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau und Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen.
Es trägt dazu bei, den Zugang zu moderner, interdisziplinärer Schmerztherapie für alle Patientinnen und Patienten zu erleichtern.
Elektronische Übermittlung von Vertragspartnerunterlagen
Die ÖGK arbeitet kontinuierlich daran, digitale Leistungen für Vertragspartnerinnen und Vertragspartner noch benutzerfreundlicher und effizienter zu gestalten. Seit April 2024 wird österreichweit allen Hörgeräte- und Sauerstoff-Vertragspartnerinnen und -partnern die Möglichkeit geboten, Verordnungen und Befunde elektronisch an die ÖGK zu übermitteln – ein weiterer Schritt in Richtung digitale Gesundheitskasse. ÖGK-intern erfolgt danach die zentrale digitale Bearbeitung. Dies bringt für Versicherte, Vertragspartnerinnen und Vertragspartner und auch für die ÖGK viele Vorteile, wie z.B. Echtzeit-Auskunftsfähigkeit, sofort digital abrufbare Informationen und eine Prozessharmonisierung für ganz Österreich.
Innovations- und Zielsteuerungsfonds
Der Innovations- und Zielsteuerungsfonds (IZF) wurde 2021 nach einem Beschluss des Verwaltungsrates der ÖGK eingerichtet und fördert Projekte zur innovativen Verbesserung der Gesundheitsversorgung auf regionaler und bundesweiter Ebene. Er dient der Entwicklung, Erprobung und Umsetzung neuer Versorgungsmodelle unter Berücksichtigung regionaler Besonderheiten.
Der IZF zielt insbesondere auf die Stärkung der niedergelassenen Versorgung, die Unterstützung von Maßnahmen im Rahmen der „Zielsteuerung Gesundheit“, die Förderung von e-Health-Anwendungen und die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen ab. So sollen innovative Ansätze gefördert und die Versorgung effizienter und moderner gestaltet werden. Mit dem IZF hat die ÖGK die Möglichkeit, auf Basis der regionalen Bedürfnisse maßgeschneiderte Lösungen für die Gesundheitsversorgung zu gestalten.
Im Verwaltungsrat im April werden 29 neue Projekte beschlossen. Hier zwei Beispiele: Die Virgilambulanz der Caritas Salzburg, die seit August Menschen ohne Krankenversicherung oder in Notlagen medizinische Grundversorgung bietet, wie allgemeine Behandlungen, Labordiagnostik und Gesundheitsförderung.
Das Pilotprojekt Tele-Dermatologie ermöglicht Hausärztinnen und -ärzten in Tirol, dermatologische Befunde über eine Online-Plattform zu erhalten. So werden Wartezeiten verkürzt, und die wohnortnahe Versorgung wird verbessert.
ÖGK-Qualitätsarbeit auf einen Blick
Die ÖGK bietet ihren Versicherten im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages eine qualitativ hochwertige Versorgung. Um dieses Versorgungsniveau auch in Zukunft nachhaltig gewährleisten zu können, arbeitet die ÖGK kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Anpassung der Versorgungsqualität. Mit der „ÖGK Qualitätsstrategie – am Weg zur exzellenten Versorgung“ bekennt sich die ÖGK zu einer verstärkten Qualitätsorientierung, die zu einer sicheren und effizienten Versorgung der Patientinnen und Patienten beiträgt. Dieses Qualitätsverständnis der ÖGK spiegelt sich in einem hohen Maß an Zugangsgerechtigkeit und Orientierung an den Anforderungen und Erwartungen der Versicherten wider.
Die Schwerpunktthemen für 2024 bilden „Evidenzbasierung“ und „Health Technology Assessment“. Für 2025 wird der Fokus auf Patientenorientierung, Patientenbeteiligung und Gesundheitskompetenz liegen.