Ein zentraler Bestandteil dieses Engagements ist auch die aktive Mitarbeit der ÖGK an der Entwicklung und laufenden Evaluierung von Qualitätsstandards. Diese enthalten bundesweite „Mindeststandards“ für die Versorgung und entstehen unter der Federführung des Gesundheitsministeriums in enger Zusammenarbeit mit Ländern und Sozialversicherung.

Ein aktuelles Beispiel ist der neu veröffentlichte Qualitätsstandard zur Anwendung von Antiinfektiva in Krankenanstalten. Auch für den niedergelassenen Bereich stehen bereits mehrere Qualitätsstandards zur Verfügung.

 

Qualitätsstandards im österreichischen Gesundheitswesen – Ein zentraler Baustein für eine optimale Patientenversorgung

Die Sicherstellung eines hohen Qualitätsniveaus in der Gesundheitsversorgung ist eine zentrale Aufgabe im österreichischen Gesundheitssystem. Der § 4 des Gesundheitsqualitätsgesetzes (GQG) stellt dabei die rechtliche Grundlage dar, auf deren Basis bundesweite Qualitätsstandards entwickelt und veröffentlicht werden. Die Standards haben das Ziel, einheitliche Mindestanforderungen für die Patientenversorgung festzulegen und so die Qualität der Gesundheitsleistungen zu steigern. Die Österreichische Gesundheitskasse arbeitet im Rahmen der Zielsteuerung-Gesundheit aktiv an der Entwicklung der Qualitätsstandards mit.


Transparent, nachvollziehbar, evidenzbasiert und praxisnah

Die Qualitätsstandards sollen sicherstellen, dass Patientinnen und Patienten auf allen Ebenen der Versorgung von einer hohen Behandlungsqualität profitieren. Ein besonderer Fokus liegt auf der Schaffung sektorenübergreifender Lösungen und einem reibungslosen Zusammenspiel zwischen verschiedenen Versorgungsbereichen. Es wird dabei großer Wert auf Transparenz, Nachvollziehbarkeit, Praxisnähe und evidenzbasierte Empfehlungen gelegt. 

Der Prozess zur Erstellung von Qualitätsstandards ist in einem Methodenhandbuch dokumentiert und veröffentlicht. Die Empfehlungen werden von den Systempartnern – Bund, Länder und Sozialversicherung – gemeinsam erarbeitet. Zusätzlich werden Expertinnen und Experten aus Medizin, Pflege und weiteren Gesundheitsberufen eingebunden. Die in den Standards empfohlenen Maßnahmen sind so formuliert, dass sie unter den jeweiligen regionalen Gegebenheiten umsetzbar sind.

Die Erstellung der Qualitätsstandards erfolgt unter der Federführung des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) übernimmt dabei die Koordination und fachliche Begleitung der Entwicklung.


Evidenzbasierung als Grundlage für Qualität

Die Empfehlungen innerhalb der Qualitätsstandards basieren auf dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse. Durch die systematische Aufarbeitung verfügbarer Evidenz wird sichergestellt, dass die empfohlenen Maßnahmen nicht nur wirksam und sicher, sondern auch effizient in der Umsetzung sind. 

Die ÖGK verfolgt das Ziel, Versicherten und deren Angehörigen eine moderne, evidenzbasierte Sachleistungsversorgung zu bieten. Evidenzbasierte Grundlagen sind ein wesentliches Instrument zur Sicherstellung von Qualität und Effizienz in der Versorgung.


Ein Mehrwert für Sie als Vertragspartnerin bzw. Vertragspartner

Qualitätsstandards bieten Ihnen klare Orientierung und unterstützen dabei, die Versorgung effizient und sicher zu gestalten. Sie sind ein wertvolles Instrument, um die Zusammenarbeit über Sektorengrenzen hinweg zu stärken und das Vertrauen Ihrer Patientinnen und Patienten zu fördern.

Ihr Engagement bei der Umsetzung dieser Standards leistet einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unseres Gesundheitssystems.


Aktuelle Qualitätsstandards

Kürzlich wurde ein neuer Qualitätsstandard zum Thema Antiinfektiva-Anwendung in Krankenanstalten veröffentlicht. Ziel ist es, Strategien zur Eindämmung antimikrobieller Resistenzen zu fördern.

Bereits veröffentlicht wurden unter anderem folgende Qualitätsstandards:

Die ÖGK setzt gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern vielfältige Versorgungsprojekte auf Basis dieser Qualitätsstandards um – etwa das „Wiener Wundnetz“ zur strukturierten Versorgung chronischer Wunden, das erste kassenfinanzierte Schmerzzentrum in Wien. Auch Pilotprojekte zur gezielten Darmkrebsvorsorge zählen dazu. Ebenso in der integrierten Schlaganfallversorgung wird der hohe Qualitätsanspruch deutlich, unterstützt durch digitale Technologien und regionale Versorgungspfade.

 

Nutzen Sie die Gelegenheit, sich über aktuelle Qualitätsstandards zu informieren – und profitieren Sie von einer qualitätsgesicherten Grundlage für Ihre tägliche Arbeit! Alle relevanten Informationen rund um das Thema Qualitätsstandards finden Sie auf der Website des Gesundheitsministeriums.