Oft schaffen es die guten Vorsätze dann nicht über den Jänner hinaus und Frust und Ärger setzen ein. Sie sind nicht schuld an dieser Misere: Verbote und gezügeltes Essen führen nun mal zu stärkerem Verlangen und wenn „die Regel“ einmal gebrochen ist, dann „ist es meist eh schon egal!“
Versuchen Sie es doch mal anders und verabschieden Sie sich von diesem Stress! Werfen Sie Listen, Kalorientabellen und Verbote über Bord. Konzentrieren Sie sich lieber auf die schönen Seiten des Lebens und auf eine genussvolle Ernährungserfahrung.

Mit einem positiven Mindset haben Sie viel mehr Spaß an der Umsetzung und gelangen weitaus entspannter an Ihr Ziel. Dazu hilft oft schon ein Überdenken der täglichen Routine – nicht nur bezogen auf unsere Ernährung.

Welche Abläufe meines täglichen Lebens fühlen sich noch gut und richtig für mich an?

Was macht mich glücklich und zufrieden?

Esse ich achtsam und bewusst oder eher nebenbei und hastig?

Achte ich auf mein Hunger- und Sättigungsgefühl?

Wie fühle ich mich nach dem Essen?

Vielleicht stellen Sie bereits bei der Beantwortung dieser Fragen fest, dass Sie an ein paar Schrauben drehen könnten, um mehr Leichtigkeit und Zufriedenheit in Ihr Leben zu bringen. Sie werden feststellen, dass eine Ernährungsumstellung viel einfacher und ohne „Kampf“ passiert, wenn man mit sich selbst im Reinen ist und weiß, was einem guttut und was nicht.

Beginnen Sie damit, Ihre Mahlzeiten mit all Ihren Sinnen zu verzehren. Riechen Sie erstmal daran. Schauen Sie sich Ihr Essen genau an. Das Auge isst bekanntlich mit und die Farbenvielfalt kann sogar die Zufriedenheit nach dem Essen positiv beeinflussen. Achten Sie beim Kauen auf die Konsistenz und versuchen Sie mal, die einzelnen Gewürze und Zutaten zu erschmecken. Wie würden Sie die Speise jemand anderem geschmacklich beschreiben?  

Essen Sie auch ab und zu, weil die Uhr es Ihnen vorschreibt und nicht, weil Sie tatsächlich hungrig sind? Achten Sie vor der Mahlzeit auf Ihr Hungergefühl. Ordnen Sie Ihr Hungergefühl auf der Hungerskala ein (1 = gar kein Hungergefühl, 10 = sehr hungrig)

Essen Sie langsam und bewusst. Kauen Sie Bissen für Bissen und legen Sie zwischendurch Ihr Besteck beiseite, um die Hungerskala erneut zu befragen.

Die Sättigung tritt erst 20 bis 30 Minuten nach Beginn der Mahlzeit ein. Geben Sie sich diese Zeit, bevor Sie Nachschlag holen. Beenden Sie Ihrem Körper zuliebe das Essen, wenn Sie angenehm satt sind, auch wenn es gut schmeckt. Sie haben die Möglichkeit, die zweite Portion am Abend oder am nächsten Tag zu essen, anstatt vollgestopft und träge vom Tisch aufzustehen.

Kennen auch Sie diese Situation: Sie liegen abends gemütlich auf der Couch vor dem Fernseher oder beschäftigen sich am Handy. Nebenbei wandern Knabberzeug und Süßkram unachtsam in den Mund, bis die Packung leer ist. Versuchen Sie doch mal etwas Anderes: einen schönen Abendspaziergang, ein nettes Gespräch, einen Spieleabend oder eine Yogaeinheit. Sie werden feststellen, dass bereits das Verändern von Gewohnheiten Glücksgefühle in Ihnen auslösen wird. Je zufriedener Sie Ihr Leben gestalten, desto besser sind auch die Auswirkungen auf Ihre Gesundheit und Ihr Gewichtsmanagement.

Ein positiver Lebensstil im Allgemeinen – weniger Alkohol, weniger Süßes, weniger Rauchen – und dadurch bedingt mehr Bewegung, eine gesündere Ernährung und ein erholsamerer Schlaf wirken oft Wunder. Zwingen Sie sich nicht zur Veränderung, sondern erfahren Sie selbst, dass Ihnen die Veränderung guttut. Versuchen Sie sich sowohl im Beruf als auch im Privatleben die schönen Momente vor Augen zu führen und den weniger schönen Erlebnissen die Gewichtigkeit zu nehmen. Sie werden bemerken, dass Ihren Problemen dadurch die Schwere genommen wird und Sie viel lösungsorientierter agieren werden.

Wir sind darauf programmiert den negativen Situationen in unserem Leben weitaus mehr Gewicht zu geben als den positiven. Anstatt ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Sie mehr gegessen haben als Sie wollten oder es doch mal eine Tafel Schokolade geworden ist anstatt nur einer Rippe, nehmen Sie es an und versuchen Sie, das nächste Mal wieder den Genuss in den Vordergrund zu stellen. Gönnen Sie sich selbst und anderen etwas Schönes. Lassen Sie keine negativen Gedanken oder gar Selbstvorwürfe aufkommen, wenn Sie doch einmal großzügig zur Schokolade gegriffen haben. Genießen Sie lieber ohne Reue. Sie geben Ihrem Körper dadurch ganz andere Signale. Es ist erlaubt zu genießen!


Genussübung: