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Prostatakrebs-Früherkennung

Informationen für Männer.


Worum geht´s?

Mit dem Test auf das Prostata-spezifische Antigen (PSA-Test) soll Krebs der Prostata frühzeitig erkannt werden.

Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung können Männer ab 45 Jahren auf eigenen Wunsch kostenfrei einen PSA-Test durchführen lassen. Die Bestimmung erfolgt durch eine Blutabnahme.

Der PSA-Test hat, wie jeder andere Test auch, Vor- aber auch Nachteile, über die Sie vorher Bescheid wissen sollten. Die Informationen in diesem Folder richten sich an Männer, die keine Beschwerden und kein familiär erhöhtes Risiko für Prostatakrebserkrankungen haben, aber darüber nachdenken, einen PSA-Test durchführen zu lassen. Ob Ihr Risiko für Prostatakrebs erhöht ist, können Sie am besten in einem persönlichen Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin klären.

Die Prostata

Die kastaniengroße Drüse liegt unterhalb der Harnblase und umgibt den obersten Abschnitt der Harnröhre. Der hintere Anteil der Drüse liegt dem Enddarm zugewandt und kann durch diesen abgetastet werden. Die Prostata ist für die Produktion der Samenflüssigkeit zuständig, die dem Sperma beigemengt wird.

Der PSA-Test

Beim PSA-Test wird die Menge an PSA im Blut bestimmt. Der PSA-Wert kann Hinweise sowohl auf gutartige, aber vor allem auch auf bösartige Erkrankungen der Prostata geben. Prostatakrebs wird oft durch diesen Test entdeckt, lange bevor er Beschwerden verursacht.

Ein erhöhter PSA-Test bedeutet noch nicht, dass unbedingt Prostatakrebs vorhanden ist, sondern kann auch durch entzündliche oder mechanische Veränderungen entstehen. Ein besonders stark erhöhter PSA-Wert sollte stets durch eine wiederholte Bestimmung nach drei bis sechs Monaten bestätigt werden. Dadurch können unnötige Untersuchungen, Behandlungen und seelische Belastung vermieden werden. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass es derzeit keinen Test gibt, der dazu geeignet ist, bei allen beschwerdefreien Männern nach Prostatakrebs zu suchen.

Ist der Test für Sie geeignet?


Sie sind unter 45 Jahre alt?
In diesem Alter ist Prostatakrebs sehr selten. Wenn Sie keine Beschwerden oder Prostataerkrankung haben und Ihr persönliches familiäres Risiko für Prostatakrebs nicht erhöht ist, wird ein PSA-Test nicht empfohlen.


Sie sind zwischen 45 und 70 Jahre alt?
Nach einer Aufklärung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin über die Vor- und Nachteile kann eine Erstbestimmung des PSA Werts durchgeführt werden. Auf Basis des Wertes wird dann risikoadaptiert das Intervall für eine mögliche nächste PSA-Wert-Bestimmung festgelegt:

  • PSA < 1 ng/ml: Intervall alle 4 Jahre
  • PSA 1-2 ng/ml: Intervall alle 2 Jahre
  • PSA > 2 ng/m:l Intervall jedes Jahr


Sie sind über 70 Jahre alt?
Für Männer über 70 Jahre und einem PSA-Wert < 1ng/ml wird eine weitere PSA-gestützte Früherkennung nicht empfohlen.


Wenn Sie Beschwerden haben, die auf eine Erkrankung der Prostata hinweisen, kann Ihr Arzt/Ihre Ärztin jederzeit und altersunabhängig einen PSA-Test veranlassen.

Auf einen Blick:


Vorteile:

  • Ein erhöhter PSA-Wert kann Hinweise geben, ob die Prostata erkrankt ist.

  • Die Früherkennungsuntersuchung mit dem PSA-Test kann Männer vor dem Tod durch Prostatakrebs bewahren.


Nachteile:

  • Der PSA-Wert gibt lediglich einen Hinweis, ob ein Mann an Prostatakrebs erkrankt ist oder nicht. Unnötige Untersuchungen können durch wiederholte Messungen weitgehend vermieden werden. Manchmal wird Prostatakrebs auch durch den PSA-Wert nicht erkannt.

  • Ein Ergebnis zu erhalten, das auf eine mögliche Prostatakrebserkrankung hindeutet, kann seelisch sehr belastend sein, auch wenn es sich am Ende als falsch herausstellt.

  • Prostatakrebs verursacht meistens keine Beschwerden. Der PSA-Test gibt keinen Hinweis darüber, ob Prostatakrebs zu Beschwerden führen wird oder nicht. Daher wird auch bei Männern Prostatakrebs entdeckt, der nie zu Beschwerden geführt hätte. Solche so genannten Niedrig-Risiko-Karzinome werden einfach durch regelmäßige Untersuchungen und Kontrollen überwacht, unnötige Behandlungen können damit bei zwei von drei Männern vermieden werden.

  • Ein erhöhter PSA-Wert kann zu weiteren Untersuchungen oder Behandlungen führen. Dabei können Komplikationen auftreten, wie Blutungen oder Infektionen (Urosepsis). Insgesamt versterben am Ende gleich viele Männer, egal ob sie einen PSA-Test machen oder nicht. Allerdings kann die Rate fortschreitender Prostatakrebserkrankungen mit Hilfe des PSA-Tests deutlich reduziert werden.

Prostatakrebs


Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Österreich, aber nur wenige Männer versterben daran.


Er kann sich unterschiedlich entwickeln. Oft wächst er sehr langsam, verursacht keine Beschwerden. Die Betroffenen können dann trotz Krebs bis ins hohe Alter leben. Prostatakrebs zu haben, bedeutet nicht, daran versterben zu müssen. Fast die Hälfte der Männer ist bei der Diagnose 70 Jahre oder älter. Die meisten Prostatakrebs-Erkrankungen führen nicht zum Tod.

Bei neun von zehn Männern über 90 Jahren finden sich nach dem Tod in einer mikroskopischen Untersuchung Prostatakrebszellen. 

Wenn Sie Beschwerden mit der Prostata haben, sollten Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin darüber sprechen. Erste Anzeichen von Prostatakrebs können zum Beispiel Probleme beim Urinieren, Schmerzen oder Blut in Urin und Samenflüssigkeit sein. Das Risiko für Prostatakrebs ist bei manchen Männern höher als bei anderen, etwa wenn nahe Verwandte an Prostatakrebs erkrankt sind. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über Ihr persönliches Risiko und ob eine Untersuchung auf Prostatakrebs mittels PSA-Test für Sie sinnvoll ist.

Zuletzt aktualisiert am 11. April 2023