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Achtsamkeits-Meditation


„Sich nicht von den 24 Stunden des Tages benutzen lassen, sondern die 24 Stunden des Tages selbst nutzen.”
(Zen-Meister Rinzai)

Achtsamkeits-Meditation ist seit einiger Zeit ein wahrer „Renner“ sowohl bei Fachexperten als auch in der Bevölkerung. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein Bericht in Zeitungen oder Zeitschriften zum Thema Achtsamkeit veröffentlicht wird. Auch in der Wissenschaft erfreut sich die Achtsamkeit einer steigenden Beliebtheit. Mittlerweile gibt es dazu mehr wissenschaftliche Artikel pro Jahr als zu jedem anderen Entspannungstraining. Wobei Achtsamkeits-Meditation nicht ganz in das Schema der traditionellen Entspannungsverfahren, wie Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung passt. Es gibt eine bestimmte geistige Grundhaltung, eine aufrechte Sitzposition und die Aufgaben „nichts zu tun“. Damit unterscheidet sich das Training – oder besser die Lebenshaltung – doch deutlich von anderen Entspannungstrainings. Und tatsächlich wirkt die Achtsamkeits-Meditation auch anders als Atemtraining oder Imagination, als Progressive Muskelentspannung oder Biofeedback. Was nicht bedeutet, dass das Eine oder Andere besser oder weniger wirksam ist. Jedes Training hat seine Bedeutung und Wirksamkeit, nicht alles ist für jeden geeignet.

Die Kernpunkte der Achtsamkeit bestehen aus folgenden Elementen:

  • Gewahrsein all dessen, was im gegenwärtigen Augenblick vorhanden ist
  • Neugierig und offen
  • Wach und aufmerksam
  • Ohne zu bewerten
  • Ohne reagieren und handeln zu müssen
  • Mit freundlich-liebevoller Grundhaltung


Die Achtsamkeits-Meditation wird am besten auf einem Sitzkissen durchgeführt (siehe Foto). Dabei ist der Oberkörper aufrecht, in einer würdevollen Haltung. Die Aufmerksamkeit wird auf die Atmung gelenkt. Alles andere wird vollkommen nebensächlich. Die Fokussierung auf den Atemrhythmus, auf das ein- und ausatmen, wird über die gesamte Übung weitergeführt. Dabei dient die Atmung wie ein Anker dazu, die Gedanken im Hier und Jetzt zu halten. Und wenn die Gedanken auf Wanderschaft gehen – in die Vergangenheit oder Zukunft – wird die Aufmerksamkeit immer wieder in den Augenblick zurückgeholt.
Mit diesen Übungen erreichen Sie eine Beruhigung des Geistes, ein „Abschalten“ der Gedanken und eine Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. 

Junge Frau sitzt in aufrechter Haltung mit verschränkten Beinen auf einem Sitzkissen, die Handflächen liegen auf den Knien auf.Abb. Achtsamkeits-Meditation (aus Schmid, N., 2013. „Mein Weg in die Entspannung. Ausgeglichen, beschwerdefrei, leistungsfähig.“)

Autor:
Dr. Norman Schmid
Leiter des Fachbereiches Psychologie bei Dr. Schmid & Dr. Schmid
Heidenheimer Strasse 5
A-3100 St. Pölten
E-Mail
Homepage: www.schmid-schmid.at, www.worklifebalance.at
Autor des Buches: „Mein Weg in die Entspannung. Ausgeglichen, beschwerdefrei, leistungsfähig.“ Wien: Maudrich.
Zuletzt aktualisiert am 21. März 2024