„Bäh, ich mag kein Gemüse!“, hören wir gerade von Kindern oft. Dass es für ein gesundes Aufwachsen wichtig ist, bleibt unbestritten, aber wie bekommt man das Gemüse INS Kind?
Angebot muss da sein
Wenn Salat, Brokkoli, Karfiol oder ähnliches noch nie die heimische Küche besucht haben, darf man nicht erwarten, dass Kinder von sich aus darum bitten. Wer von Anfang an die bunten Stücke kosten durfte, behält sie auch später eher im Speiseplan.
Selbstgemacht schmeckt doppelt gut
Wer selbst schälen, raspeln, rühren und mixen darf, kostet auch (oft unbemerkt) eher davon. Und manchmal kombinieren Kinder Lebensmittel und Geschmäcker auf ganz andere Weise als das für Erwachsene üblich ist, etwa wenn der Kürbis mit Apfel zum Kompott gemischt wird.
Gemeinsam einkaufen und Neugierde nutzen
Mal selbst mutig sein und mit dem Kind eine neue Gemüsesorte auswählen, um sie ganz unbedarft zu verkochen und zu verkosten. So können Zubereitungsarten, Würzungen und Konsistenz ganz nach den Bedürfnissen abgestimmt und jederzeit variiert werden.
Denn oft entscheidet nicht nur der Geschmack, sondern das Mundgefühl, ob wir eine Speise mögen. Etwa jemand isst gern rohe Karotten, weich gekochte aber nicht. Oder Salat ist knackig und beliebt, solange er ohne saure Marinade auskommt.
Farben, Formen, Fantasie
Wir alle lassen uns gerne von der Optik ansprechen: Bunte Farben, witzige Formen, „schaut so aus wie ...“ locken besonders Kinder. Ob nun weiße und grüne Bäumchen (Karfiol und Brokkoliröschen) von Kartoffelschnee bedeckt sind, die Kürbissuppe nach Herbstsonne aussieht oder die Paradeisersauce als Lava aus dem Nudelvulkan fließt, bleibt ganz Ihnen überlassen. Auch Gemüsespiralen werden oft gut akzeptiert, wenn sie unter die Getreidenudeln gemischt sind.
Gemüseverstecke
Beliebte Gerichte wie Suppen, Saucen, Sugos, Smoothies oder dergleichen verraten nicht jedes Detail. Und manches muss auch nicht extra besprochen werden ;-)
Grüne Fensterbank
Auch wenn kein Garten oder Balkon zur Verfügung steht – Schnittlauch, Kresse oder Basilikum wachsen auch auf der Fensterbank. Die Kräutertöpfe können von Kindern schon gut in Eigenverantwortung betreut werden und locken jederzeit zum Verkosten.
Positiver Zugang
Achten wir nicht darauf, was das Kind NICHT mag, sondern was es schon in sein Repertoire aufgenommen hat. Und es wird stolz sein, wenn sich die Liste erweitert und mit dem Kind mitwächst.
TIPP 1: Geben Sie nicht auf! Wir lernen jeden Tag dazu und da gehört das Training der Geschmacksnerven auch dazu.
TIPP 2: Gemüse ist keine „Hürde“, die überwunden werden muss, um sich die Nachspeise zu verdienen.
GEMÜSE-MUFFINS
- 200 g Topfen
- 2 Eier
- 1 TL Salz
- 50 g Käse, gerieben
- 250 g Mehl
- 2 TL Backpulver
- 2 Jungzwiebeln
- 2 Karotten
- ½ Kohlrabi
- ½ Zucchini
- frische oder getrocknete Kräuter
Topfen mit Eiern, Salz und Käse verrühren. Mehl mit Backpulver mischen und unterziehen. Gemüse raspeln und mit den Kräutern unterrühren. In 12 Muffinformen füllen und ca. 20 Minuten bei 180 °C backen.
Guten Appetit!
Mag. Nicole Seiler, Ernährungswissenschaftlerin