Für die Entstehung eines Diabetes mellitus spielen meist mehrere Faktoren zusammen, aber mit einem bewussten Lebensstil - mit gesunder Ernährung und regelmäßiger Bewegung - kann das Risiko für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes gesenkt werden.
Auch im Fall einer bereits bestehenden Diabetes-Diagnose hat jeder Betroffene selbst die Chance den Verlauf seiner Erkrankung positiv zu beeinflussen.
Doch was steckt hinter der Erkrankung „Diabetes“?
Diabetes, oder im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine Stoffwechselerkrankung die auf einer Insulinresistenz oder einem Insulinmangel beruht. Das von der Bauchspeicheldrüse gebildete Hormon Insulin hat die Aufgabe den Blutzucker zu senken indem es den Zucker aus der Blutbahn in die Zellen transportiert. Ist dieser Mechanismus gestört, führt dies zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel.
Bereits Kneipp stellte fest: „Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche, nicht durch die Apotheke“. Auch bei Diabetes stellt die Ernährung einen primären wichtigen Pfeiler der Therapie dar. Eine entsprechende Anpassung der Speisen- und Getränkeauswahl unterstützt das Erreichen von individuellen Therapiezielen, wie verbesserte Blutzuckerwerte oder das Halten bzw. Erreichen des Normalgewichts (ein wichtiger Aspekt im Bereich der Prävention oder auch Therapie).
Eine strikte „Diabetes-Diät“ existiert nicht. Ziel ist es vielmehr sich abwechslungsreich und ausgewogen zu ernähren und weiterhin sein Essen mit einer gesunden Lebensmittelauswahl in vollen Zügen zu genießen.
Ernährungstherapie:
- Abwechslungsreiche, ausgewogene Mischkost
- Kohlenhydrate in komplexer Form (Vollkornprodukte bevorzugen)
- Moderate Fettzufuhr (Achtung auf versteckte Fette)
- Einsatz hochwertiger Fette und Öle (Olivenöl, Rapsöl, Kernöl, …)
- Viel Gemüse (Hülsenfrüchte), Salat und Obst („5 am Tag“)
- Würzig aber nicht salzig
- Sparsamer Umgang mit Zucker
- Ausreichend energiearme bzw. kalorienfreie (alkoholfreie) Flüssigkeiten
- Bewusst genießen
Auch eine regelmäßige Bewegung hilft Diabetes vorzubeugen bzw. bei einem bestehenden Diabetes die Blutzuckerwerte positiv zu beeinflussen. Empfohlen werden mind. 30 Minuten pro Tag bzw. 150 Minuten pro Woche, wobei nicht mehr als zwei nacheinander folgende Tage trainingsfrei sein sollten.
Jede Bewegung zählt und in Hinblick auf die Gesundheit bzw. Diabetes sind sowohl Ausdauertraining als auch Krafttraining effektiv. Durch die Bewegung werden mehr Kalorien verbrannt, sie hilft Gewicht zu reduzieren sowie auch den Energiestoffwechsel und die Insulinwirkung auf längere Zeit zu verbessern.
Natürlich gibt es auch andere Risikofaktoren, die man positiv beeinflussen kann wie z. B. Rauchen und Stress.
- Rauchen kann das Risiko für die Entstehung eines Typ 2 Diabetes erhöhen bzw. die Blutgefäße schädigen.
- Stresshormone lassen den Blutzuckerspiegel ansteigen. Insofern ist es empfehlenswert unnötige Stressquellen zu reduzieren bzw. entsprechend für Entspannung zwischendurch zu sorgen.
Das Risiko einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln ist also beeinflussbar und kann durch einen entsprechenden Lebensstil nachweislich gesenkt werden.
Bei einer bereits bestehenden Diabetes-Diagnose ist ein gesunder Lebensstil die Basis der Therapie. Je aktiver Menschen ihr Leben mit Diabetes in die Hand nehmen, umso besser lässt sich Diabetes in den Alltag integrieren bzw. schützt dies vor Akutkomplikationen und Folgeerkrankungen.
Iris Wunder, MSc
Diätologin, Diabetesberaterin
2801 Katzelsdorf
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