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Anstaltsapotheke


Leitung

Mag.a Karin Kirchdorfer

Mag.a pharm. Karin Kirchdorfer

Team

Apotheke

Sekretariat
Telefon: +43 1 910 21-84511
Fax: +43 1 914 32 06

Schwerpunkte 

Kernaufgabe der Krankenhausapotheke ist die Sicherstellung der Versorgung der Abteilungen, Institute und Ambulanzen mit Arzneimitteln und anderen Apothekengütern (Diagnostika, Diätetika, Verbandstoffe, Desinfektionsmittel, Med. Gase, Dialysekonzentraten und Infusionen).

Ein weiterer Schwerpunkt ist die patientenorientierte klinische Pharmazie, welcher mittels Informationen und Beratungen auf den Stationen, patientenbezogenen Herstellungen und durch die Vertretung in interdisziplinären Gremien und Kommissionen nachgekommen wird.

Das Leistungsspektrum der Krankenhausapotheke umfasst folgende Bereiche:

Beschaffung und Distribution

Arzneimittel, Diagnostika, Desinfektionsmittel, Verbandstoffe, Med. Gase, Diätetika, Dialysekonzentrate, Infusionen und andere Apothekenprodukte werden bei ca. 260 Lieferanten aus dem In-und Ausland beschafft.

Die Arzneimittelliste wird im Rahmen der Arzneimittelkommission nach wissenschaftlichen und ökonomischen Aspekten erstellt.

Etwa 160 000 SAP-Anforderungen von 100 Kostenstellen werden jährlich bearbeitet.

Arzneimittelinformation

Information und Beratung zur Arzneimitteltherapie werden Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften zur Verfügung gestellt, wobei direkt telefonisch an die Apotheke gerichtete Anfragen bearbeitet werden oder Guidelines und Informationen im Intranet zusammengefasst werden und jederzeit abrufbar sind. So sind z.B. Aufbrauchsfristen nach Anbruch, Sondengängigkeit bzw. Teilbarkeit von oralen festen Arzneiformen, Informationen zu Antidota, zu Ernährung sowie Verbandstoffen zu finden.

Hilfestellung bieten auch Informationen zu Antibiotika, Antimykotika, sowie eine Liste der Eigenanfertigungen oder der chargenpflichtigen Arzneimittel.

Im Bereich der Onkologie stehen sowohl Informationen zur CATO-Anforderung als auch zum Paravasate-Set zur Verfügung.

Weitere Aufgaben sind:

  • Mitarbeit in diversen Arbeitsgruppen zu Arzneimittelsicherheit wie z.B. Arzneimittelkommission, Antibiotika.AK, Wundversorgung, Hygiene, Ernährung, etc.
  • Erstellung von Arbeitsbehelfen, Mitarbeit bei Therapievergleichen und Leitlinien
  • Bearbeitung, Dokumentation und Weiterleitung von wichtigen Arzneimittelinformationen
  • Bearbeitung von Reklamationen und Weiterleitung an die Hersteller
  • Weiterleitung von UAW-Meldungen an die Behörde (Hilfestellung für meldene Ärzte) om Rahmen der Pharmakovigilanz 

Arzneimittelherstellung

Trotz der großen Vielfalt an Fertigarzneimitteln haben eigenhergestellte Rezepturarzneimittel einen hohen Stellenwert im Krankenhaus.

Es werden sterile und unsterile Produkte sowohl individuell als Einzelrezepturen als auch für den wiederkehrenden Bedarf als Rezepturvorrat hergestellt.

Alle Eigenprodukte müssen hohen Anforderungen an Reinheit und Genauigkeit gerecht werden. Standardisierte Vorschriften ermöglichen eine gleichbleibend hohe Qualität. Routinemäßig durchgeführte Qualitätskontrollen wie z.B. Luftkeimmessungen oder Sterilitätsprüfungen helfen ebenfalls die vorgegebenen Qualitätskriterien zu erfüllen.

In den speziell überwachten Reinräumen werden sterile Arzneimittel zubereitet. Sie sind entweder im Handel nicht erhältlich oder werden patientenindividuell gefertigt. 2015 wurden insgesamt 50 000 Einheiten in Form von Augentropfen, intraoculären Injektionen, aber auch als parenterales Service für Antibiotika oder als Schmerzkassetten hergestellt.

Die zentrale Zytostatikazubereitung ist für die patientenindividuelle, aseptische Zubereitung von jährlich fast 15 000 applikationsfertigen v.a. onkologischen Therapien zuständig.

Die zentralisierte Herstellung von CMR-Arzneimitteln in speziellen Sicherheitswerkbänken gewährleistet einen optimalen Personenschutz für zubereitendes aber auch applizierendes Personal, geprüfte Zubereitungen für unsere Patienten, die Berücksichtigung von pharmakoökonomischen Aspekten, sowie den Umweltschutz. 

Nach Durchführung einer Plausibilitätsprüfung bzgl. Dosis, Therapieintervall und Kompatibilität mit der Trägerlösung werden neben Zytostatika auch Virustatika und monoklonale Antikörper individuell vorbereitet.

Die Bereitstellung von Information zu Dosierung, Neben- und Wechselwirkungen sowie zum sicheren Umgang ist ebenso Aufgabe der zentralen Zytostatikazubereitung, wie die Erstellung von Therapiestandards für die Supportivtherapien in Zusammenarbeit mit Ärzten und Pflege.

Als weitere pharmazeutische Dienstleistung bietet die Apotheke ihre Unterstützung bei der Durchführung von Studien v.a. im onkologischen Bereich an. Derzeit werden beinahe 30 Studien laut Studienprotokoll und unter Beachtung der GCP-Guidelines betreut. Dies beinhaltet die Entgegennahme und sachgerechte Lagerung der Prüfware, die Kontrolle des Lagerbestandes und der Lagerbedingungen, die patientenindividuelle Zubereitung vor der Anwendung, die Verblindung der Arzneimittel, die Dokumentation der patientenbezogen abgegebenen Arzneimittel, die Notfallentblindung und Verwaltung der Patientencodes, sowie die Rückführung bzw. die Entsorgung nicht eingesetzter Prüfware. 

Die jährlichen Apotheken-Visiten werden in Zusammenarbeit mit Pflegedirektion und dem Hygieneteam zeitgleich mit den Pflege- und Hygienevisiten durchgeführt, um den Stationsalltag möglichst wenig zu stören. Dabei werden die gesamten Arzneimittel- und Medizinproduktevorräte unter anderem auf Verfalldaten, eingehaltene Anbruchsfristen und ordnungsgemäße Lagerung kontrolliert. Auf diese Weise wird eine sichere Versorgung der Patienten gewährleistet.  Zusätzlich wird der Bestand der Suchtmittel und dessen vorschriftsmäßige Dokumentation überprüft, um einen verantwortungsvollen Umgang sicherzustellen. 


Klinisch-pharmazeutisches Service

Ziel ist, im interdisziplinären Konsens eine Optimierung der patientenorientierten Arzneimitteltherapie im Sinne der gesundheitlichen und ökonomischen Auswirkungen herbei zu führen.

In diesem Sinne können Dosisanpassungen bei Organinsuffizienzen, im Alter, bei Kindern oder bei Hämodialyse vorgeschlagen werden, oder Arzneimittelwechselwirkungen bei Polymedikation oder zu bestimmten Arzneimittelgruppen (wie z.B. antiretrovirale Therapie, Therapie mit Marcoumar, immunsuppressive Therapie) mit den behandelnden Ärzten erörtert werden.

Aber auch praktische  Fragen zur Applikation (Inkompatibilitäten bei parenteraler Verabreichung, Medikamentenapplikation über Sonde, etc.) oder unerwünschten Wirkungen sowie Arzneimitteltherapie in Schwangerschaft und Stillzeit können nachgefragt werden.

Diese Beratungstätigkeit erfolgt auf der Station im Rahmen von Visiten, Kurvenvisiten oder in Einzelgesprächen mit Ärzten, Pflege und Patienten oder im Rahmen von Fallbesprechungen im interdisziplinären klinisch-pharmazeutischen Board.